De Patenschaft als b´sondere Verbindung

Dieses Jahr wird unser Patenverein „Heimat- und Volkstrachtenverein “D’Paartaler” Merching e.V.“ bereits 100 Jahre alt – ein hervorragender Anlass zum Feiern, auf Grund der unsicheren Lage muss das Fest jedoch zunächst verschoben werden. Dennoch möchten wir das Gründungsjubiläum zum Anlass nehmen, um ein wenig über das Brauchtum von Patenschaften im Vereinsleben zu erzählen.

 

Wos an Patenverein ausmacht

Meist im Rahmen eines Jubiläums, oft aber auch im Rahmen einer Fahnenweihe, bittet ein Verein um Patenschaft. In der Regel wird ein Verein gefragt, mit dem man bereits seit Längerem freundschaftlich verbunden ist, schon öfter Veranstaltungen organisiert hat oder der örtlich gesehen eine Verbindung vorweisen kann.

Die Patenvereine helfen sich untereinander und nehmen bei Feierlichkeiten stets eine besondere Rolle ein: sie werden namentlich begrüßt, bekommen einen Ehrenplatz im Zelt oder beim Festumzug. Auch Geschenke werden bei Jubiläen gerne überreicht.

 

So lafft´s Patenbittn ob

Bevor eine Patenschaft zustande kommt, muss der betreffende Verein jedoch zunächst einmal um die Patenschaft gebeten werden. Hier kommt das Brauchtum des Patenbittens in ´s Spiel. Bei Trachtenvereinen ist dies oft im Vorfeld der Fahnenweihe der Fall.

Ausgerichtet und organisiert wird das Patenbitten von dem Verein, der die Anfrage erhalten hat. Am Tag des Patenbittens reist der bittende Verein an und übergibt ein Geschenk. Anschließend wird die Bitte um Patenschaft von der Vorstandschaft vorgetragen, oft in Reimform. Üblich ist, dass der bittende Verein beim Vortragen auf einem Holzscheitl knien muss.  Während des Kniens müssen außerdem noch einige Aufgaben erfüllt werden.

Ist der ausrichtende Verein zufrieden gestellt, wird die Patenschaft offiziell angenommen. Das wird dann meist recht ausgiebig gefeiert.

 

Fahnaweih´ und Fahnabandl

Wie bereits erwähnt, wird eine Patenschaft oft im Rahmen einer Fahnenweihe geschlossen.

Trachtenvereine sind sehr stolz auf ihre Vereinsfahnen – auch darüber haben wir bereits einen Beitrag verfasst. Sobald die Fahne fertig gestellt ist, wird sie in einem Festakt geweiht.

Der Ursprung der Fahnenweihe kommt aus dem Militärischen: die Fahne stellte den Identifikations- und Orientierungspunkt für die Soldaten dar und sollte durch die Fahnenweihe unter den Schutz Gottes gestellt werden und somit Glück bringen.

Heute lassen die Vereine ihre Fahne weihen, um ihre Mitglieder ebenfalls unter den Schutz Gottes zu stellen.

Die Fahne wird mit Fahnenbändern geschmückt, welche im Rahmen von großen Jubiläen und Feierlichkeiten in Auftrag gegeben werden.

So ist es üblich, dass der Patenverein zur Fahnenweihe ein Fahnenband stiftet und auch bei der Organisation der Veranstaltung mitwirkt.

Auch die Fahnenmutter und die Fahnenbraut, zwei Damen aus dem Verein, stiften Fahnenbänder, die am Tag der Fahnenweihe feierlich überreicht werden. Beide unterstützen ebenfalls beim Ablauf des Festakts.

 

Ois  Guade unserm Patenverein!

Unsere Fahnenweihe fand im Mai 1982 statt. Im März zuvor baten wir unsere Freunde von den D’Paartaler Merching um Patenschaft.

Seither nehmen wir gegenseitig an den großen Feiern im Jahresverlauf teil.

Zu ihrem 100-jährigen Gründungsjubiläum gratulieren wir recht herzlich und freuen uns schon auf das große Fest, das sicherlich bald nachgeholt werden kann!

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