Unsa Fahna, des Aushängeschuidl vom Verein

Fahnen sind bereits seit dem Altertum verbreitet. Sie dienten in erster Linie als Feldzeichen und Orientierungspunkt für die Soldaten im Kampf. Die Einheiten fühlten sich durch ihre Fahne als Symbol verbunden, was ihr einen besonderen Stellenwert verschaffte.

Auf Grund ihrer großen symbolischen Bedeutung wurde die Fahne zu späterer Zeit meist kirchlich geweiht und sorgfältig aufbewahrt. Nur bestimmte, ausgesuchte Personen durften die Fahne tragen.

Die Verteidigung der eigenen Fahne war soldatische Pflicht.

 

Stoiz auf unsa Fahna

Auch unsere Vereinsfahne  ist ein Zeichen der Zusammengehörigkeit und der Tradition. Sie wurde im Jahr 1982 im Rahmen der 1. Menzinger Festtage geweiht und wird in unserem Vereinsheim, im Carlhäusl, in einem Schaukasten aufbewahrt. So ist sie ordentlich und sicher verwahrt, aber doch für jeden sichtbar.

Für die Pflege und Erhaltung der Fahne und aller zugehörigen Utensilien, wie z.B. Scherpen oder Hutkordeln, ist unser Fähnrich zuständig. Dieses Amt bekleidet seit März 2020 Andre Bellinger. Außerdem organisiert er für die Fahneneinsätze Fahnenträger und –begleiter, die die Fahne an dem Tag unter anderem transportieren und anschließend wieder sicher verstauen. Auch für die Dokumentation aller Einsätze ist Andre verantwortlich.

Auf die Frage, was für ihn das Besondere am Amt des Fähnrichs sei, antwortet Andre: „Es ist eine ehrenvolle Aufgabe. Bei diversen Einsätzen repräsentiert man als Fähnrich den gesamten Verein. Die Fahne ist bei Umzügen das Erste, was man vom Verein sieht, da sie stets vorausmarschiert.“

 

So schaut´s aus

Unsere Fahne ist quadratisch mit einer diagonalen Anordnung der Motive. Sie zeigt auf der Vereinsseite je ein Trachtenpaar in Miesbacher Gebirgstracht und in Menzinger Volkstracht. Im Hintergrund der Trachtenpaare sind die Kirche St. Georg, das Gasthaus „Zum Alten Wirt von Obermenzing“ sowie der Obermenzinger Maibaum zu sehen.

Auf der Ortsseite der Fahne ist das Schloss Blutenburg, die Sommerresidenz der Wittelsbacher, abgebildet.

Die Motive sind aufwendig in grünen und blauen Samt eingestickt und wirken durch die bunten Farben und die goldfarbene Schrift besonders edel.

Auf der Fahne sind sowohl unser Vereinsname als auch der Sinnspruch „Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten“ und der Schriftzug „Mir san net von Pasing- mir san net von Loam- mir san halt im lustig´n Menzing dahoam“ zu finden.

Genauso wichtig sind die Fahnenbänder, die in der Regel zum Gedenken an besondere Ereignisse wie Jubiläen oder Weihen oder zum Gedenken  an verstorbene Mitglieder angefertigt werden. Die Fahnenbänder sind ebenfalls hochwertig verarbeitet. Sie werden oben am Fahnenkranz unter der Spitze befestigt.

Für Beerdigungen gibt es einen Trauerflor, der oben an der Spitze befestigt wird, sowie eine Trauerschleife.

Gegen Regen und Unwetter wird die Fahne durch einen eigenen Überzug geschützt.

Do ko de Fahna o´gschaut wern

Die Fahne kommt zu besonderen Anlässen zum Einsatz – sowohl freudige, als auch traurige.

So ist es üblich, dass bei Festen und Feierlichkeiten unsere Fahne mit dabei ist. Das können kirchliche Prozessionen, wie beispielsweise an Fronleichnam, aber auch Umzüge im Rahmen von Gaufesten oder sogar des Oktoberfests sein.

Die Fahne begleitet aber auch verstorbene Mitglieder auf ihrem letzten Weg.

Bei all diesen Ereignissen wird die Fahne in der Regel von unserem Fähnrich getragen. Zur Linken und Rechten marschieren zwei Fahnenbegleiter, die die Fahne auf ihrem Weg vor Schaden schützen sollen.  „Ein guter Fahnenbegleiter muss stets den Boden und den Luftraum auf mögliche Hindernisse überprüfen und beim Umlegen der Fahne behilflich sein. Er sollte sich der Ehre seiner Tätigkeit bewusst sein und Freude daran finden. Außerdem ist es wichtig, dass Fahnenträger und –begleiter sauber gekleidet sind und so einen guten ersten Eindruck vermitteln. “,  so Andre Bellinger. Und weiter: „Auch auf die Musik und den Takt muss man gut hören. Da wir den Vereinsmitgliedern vorauslaufen, geben wir gleichzeitig den Schritt beim Marschieren an. Gerade, wenn bei langen Umzügen die Musik manchmal recht leise zu hören ist, schauen viele auf unsere Füße.“

Zum Schluss interessiert uns noch, auf welchen Fahneneinsatz sich Andre am meisten freut? „Auf das nächste Gaufest! Und mein geheimer Wunsch ist es, dass einmal alle drei Mann an der Fahne mit Faltenstiefeln und Menzinger Mantel vorne stehen“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.

 

Auch wir hoffen, dass es bald wieder mehr Gelegenheiten geben wird, um die Fahne aus ihrem Schaukasten zu holen und damit stolz durch die Straßen zu laufen!

 

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