Böllerschützengruppe Menzing
Traditionelles Handböllerschießen
sowie 2 Kanonen gehören zum
Reportaire der Böllerschützengruppe
Hans Menzinger
1. Schussmeister
vorstand@trachtenverein-menzing.de
089-8113186
Böllerschießen ist, wie vielerorts, auch in Menzing ein uralter Brauch. Geschossen wurde und wird zu den unterschiedlichsten Anlässen der Trauer, der Freude und der Hochachtung.
Die derzeit älteste bekannte schriftliche Belegung des Böllerschießens in Menzing stammt aus dem Jahr 1897: In der Rechnung über die Cultur-Ausgaben bei den Lichtgängen und Prozessionen in Dorf und Feld im Jahr 1897 ist unter anderem für das Schießen mit Böllern ein Betrag von 13,00 Mark aufgeführt.
Mit welchen Böllergeräten zu dieser Zeit geschossen wurde, ist nicht überliefert. Aus dem Gemeindearchiv geht jedoch hervor, dass für die Zeit vom 16. Mai 1918 bis 16. Mai 1928 unter anderem eine Böllerkanone bei der Allianzversicherung gesetzlich haftpflichtversichert war.
Es handelt sich dabei wahrscheinlich um die gleiche Böllerkanone, über die der Obermenzinger Kanonier Rudolf Plank berichtete, dass diese im zweiten Weltkrieg konfisziert und eingeschmolzen wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ruhte die Tradition des Böllerschießens lange Jahre. Erst im Jahre 1980 erwarb der Heimat- und Volkstrachtenverein D´Würmtaler Menzing e.V. auf Anregung von Stefan Stix und Hans Menzinger wieder eine Böllerkanone Kaliber 50mm von der Firma Wenig in Pocking. Die neue Böllerkanone wurde als erste ihrer Art in Deutschland für den Straßenverkehr zugelassen und wird seither zum Salutschießen für besondere Anlässe und Feierlichkeiten, aber auch für Beerdigungen verdienter Menzinger Bürger genutzt.
1987 beschloss der Trachtenverein Menzing eine Handböllergruppe zu gründen. Diese bestand 1989 bereits aus 14 staatlich geprüften Böllerschützen, die seither das Brauchtum des Böllerschießens in Menzing pflegen.
1998 konnte eine zweite, kleinere Salutkanone Kaliber 30mm vom Krieger und Soldatenverein Eichenau erworben werden. Diese dient heute vor allem für Einsätze bei Beerdigungen an auswärtigen Friedhöfen, da sie auf Grund ihrer Größe auch in einem größeren PKW transportiert werden kann.
Eine das Böllerschießen betreffende Kooperation zwischen Trachtenverein Menzing und VRK-Obermenzing besteht seit 1980. So wird alljährlich am Volkstrauertag ein Ehrensalut für die Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen Obermenzinger geschossen und bei Trauerfeiern für verstorbene Kriegsteilnehmer und verdiente Mitglieder gehört der Ehrensalut selbstverständlich zur Zeremonie.